Quo vadis Nordhausen? - Teil 1

In unserer Stadt mit ihren Ortsteilen stehen vielfältige Aufgaben an. Der Ruf der Stadt Nordhausen muss wieder über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus als positiv und zukunftsorientiert wahrgenommen werden. An oberster Stelle steht für mich ganz klar die Einwohnerzahl mittelfristig wieder Richtung 45.000 (oder mehr) zu erhöhen. Davon hängt sehr viel für die Entwicklung der Region ab. Dies zu erreichen, geht nur erstens durch die Schaffung von ausreichendem, für alle Einkommensgruppen, bezahlbaren Wohnraum, damit Unternehmen sich ansiedeln können, junge Menschen in der Region bleiben und Menschen wieder zurückkommen. Dies bedingt aber zweitens ein qualitativ gutes Wohnumfeld. Die Bürgerinnen und Bürger müssen sich sicher fühlen, die Stadt muss sauber sein, es darf keine Angsträume in unserer Stadt geben. Das Thema Videoüberwachung von derzeitigen Brennpunkten darf in diesem Zusammenhang kein Tabuthema sein. Freizeit-, Erholungs- und Kulturangebote müssen für alle Generationen ausgebaut und auch neu geschaffen werden. Dazu werde ich die Entwicklung der Kiesgewässer vorrangig vorantreiben (Erholung, Sport, Gastro). Die Schaffung weiterer Angebote wie Bike-Park und Kletterwald müssen parallel dazu geplant und umgesetzt werden. Drittens halte ich eine Prioritätenliste für Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur für dringend erforderlich. Eine vernünftige und durchdachte Investition in straßenbauliche Maßnahmen und eine gut koordinierte Planung der Umsetzung, ist eine grundlegende Investition in die Zukunft unserer Stadt.

Wie ist mein Blick auf die Thematik Oberzentrum? Nordhausen nimmt bereits viele Aufgaben eines Oberzentrums wahr. Mit der Hochschule, dem Klinikum, dem Theater und der Verkehrsanbindung der A38 auf der Achse Ruhrgebiet-Leipzig hat unsere Stadt an sich hervorragende Voraussetzungen. Nicht vergessen dürfen wir in dieser Aufzählung, dass sich die größten Gymnasien Thüringens, der Sitz des Amts-, Sozial- und Arbeitsgerichtes, eine Polizeidirektion und die Agentur für Arbeit Thüringen Nord ebenfalls in Nordhausen befinden. Unsere Lage, unsere Bedeutung für das Umland und unsere Wirtschaftskraft sind mit bereits bestehenden Oberzentren vergleichbar. Um den Status eines Oberzentrums zu bekommen, muss dies alles zwingend erhalten und auch ausgebaut werden. Die Rathausspitze (OB, BM) in Verbindung mit allen Fraktionen des Stadtrates ist in der Pflicht, sich dafür stark zu machen, dass die Landesregierung Nordhausen als Oberzentrum im Landesentwicklungsplan festschreibt.

Wie sehe ich unsere Ortsteile? Nordhausen und Ortsteile werden von mir grundsätzlich gedanklich nicht getrennt. In der weiteren Entwicklung der Ortsteile sehe ich eine zentrale Bedeutung für meine strategischen Planungen. Dies bedeutet, dass die Ausweisung von Bauflächen für Wohnungsbau in den Ortsteilen erweitert wird, aber immer unter der Bedingung, dass Natur und Wohnungsbau im Einklang bleiben. Die touristische Entwicklung der Region Nordhausen ist zur Erreichung des übergeordneten Zieles zentral. Die Ortsteile müssen dabei durch ein vollständiges Radwegenetz verbunden und alle Sehenswürdigkeiten sowie touristischen Anziehungspunkte müssen in ein überarbeitetes Tourismuskonzept eingebunden und vermarktet werden. Wichtig ist dabei, dass Nordhausen eine führende Rolle im Harzer Tourismusverband einnimmt.

Unabhängig davon muss die Zusammenarbeit von Rathausspitze und den Ortsteilen wesentlich besser und effektiver werden. Für kurzfristig auftretende Probleme schnelle, unbürokratische und pragmatische Lösungen zu finden, ist für mich eine Selbstverständlichkeit. Zusagen, welche ich den Ortsteilen mache, werde ich auch einhalten. Als Oberbürgermeister bin ich an einem stetigen, konstruktiven und notwendigen Austausch mit den Ortsteilen interessiert und werde ihn auch einfordern.

Den Orten Buchholz und Stempeda kann ich versichern, dass ich alles mir Mögliche unternehmen werde, um die nicht hinzunehmende Lkw-Verkehrssituation abzuändern.

Um das Mitspracherecht der Bürger weiter zu erhöhen, möchte ich eine Diskussion dazu anstoßen, dass Krimderode und Salza wieder den Status eines Ortsteils bekommen könnten.

Morgen Teil 2 „Quo vadis Nordhausen?“